fenster.com Kopf der Woche: Damir Djukic
Beim überraschenden 32:31-Triumph im ÖHB-Cup über die BT Füchse – ein Team aus der HLA MEISTERLIGA – zeigte Sportunion DIE FALKEN St. Pölten, wozu sie fähig sind. Für ihren Coach, Damir Djukic, waren der Glaube an den Sieg, eine perfekte Vorbereitung und ein Team, das in Drucksituationen kühlen Kopf bewahrt, die Schlüssel zum Erfolg!
Unser "fenster.com Kopf der Woche", stellvertretend für den gesamten Verein, sieht im Erfolg ein deutliches Signal: Die FALKEN können auch mit Erstligisten mithalten – und das soll in der laufenden Saison kein Einzelfall bleiben!
Herzliche Gratulation zum Sieg gegen die BT Füchse Auto Pichler! Wie hast du das Spiel und die dramatischen Schlussminuten erlebt?
Es gab viele Faktoren. Erstens haben wir an uns geglaubt und daran, dass wir das Spiel gewinnen können – gegen die BT Füchse, die derzeit nicht in ihrer besten Verfassung sind. Zwar haben sie vor zwei Wochen gegen Hard gewonnen, aber man merkt, dass ihnen ein wichtiger Spieler fehlt. Daher wussten wir, dass sie schlagbar sind. Besonders, wenn wir einen sehr guten Tag erwischen und das Spiel lange offen halten können, wird es für den Erstligisten unangenehm. Sie wollen solche Spiele früh entscheiden, aber eine Cup-Partie an einem Montag um 16 Uhr ist eben nicht so leicht zu spielen.
Was war aus deiner Sicht der Schlüssel, um gegen ein Team aus der HLA MEISTERLIGA bestehen und schließlich gewinnen zu können?
Schon vor drei Wochen, als ich begonnen habe, mich mit den Füchsen als Gegner zu beschäftigen, war klar, dass es eine andere Mannschaft ist, wenn Tilen Kosi spielt oder nicht. Aus Erfahrung weiß man, wie solche Duelle ablaufen können – Erstligist gegen Zweitligist, der Favorit nicht in Topform. Wir hatten uns einiges vorgenommen und auch mit der Mannschaft darüber gesprochen. Am Sonntag haben wir sogar noch eine kurze, zusätzliche Trainingseinheit eingeschoben, um uns gezielt vorzubereiten. Dabei hat man deutlich gespürt, dass das Team an den Sieg glaubt und das ungeplante Training ohne Zögern angenommen hat.
Deine Mannschaft hat unglaublich gekämpft – was hat dich an der Leistung deiner Jungs besonders beeindruckt?
Mich hat ehrlich gesagt nichts besonders überrascht – einfach, weil ich vieles schon über Wochen und Monate gesehen habe. Wir bleiben in Drucksituationen mittlerweile viel ruhiger als noch vor einiger Zeit, halten uns konsequent an unser System, haben klare Ideen und passen uns gut an das an, was der Gegner vorgibt. Das haben die Jungs wirklich stark umgesetzt, und vieles hat einfach zusammengepasst.
Dass wir zu so einer Leistung fähig sind, war mir immer klar – überrascht hat mich eher, wie sehr die Jungs selbst daran geglaubt haben ;)
Was sagt dieses Ergebnis über das Potenzial der FALKEN aus, gerade im Hinblick auf die laufende Saison?
Das Spiel sagt einiges über unser Potenzial aus. Besonders freut mich, dass auch Außenstehende gesehen haben, welches Potenzial in unserer Mannschaft steckt – und vielleicht auch in anderen Teams der zweiten Liga. Man muss sich nicht unter Wert verkaufen. Oft hört man ja, es mache keinen Sinn, in die erste Liga aufzusteigen, weil man dort „abgeschlachtet“ werde. Ich glaube, jetzt haben viele gesehen, dass man durchaus mithalten kann.
Natürlich muss vieles zusammenpassen, und es ist nie einfach. Aber der Unterschied zwischen erster und zweiter Liga ist in den Köpfen vieler Spieler oder Zuschauer deutlich größer, als er tatsächlich auf dem Spielfeld ist.
Schön ist auch, dass die Mannschaft selbst erkannt hat, welches Potenzial in ihr steckt. Jetzt gilt es, das in den nächsten Spielen zu bestätigen. Am Samstag kommt WEST WIEN – da wollen wir zeigen, dass wir auch gegen sie eine starke Partie spielen können. Denn auch in WEST WIEN steckt viel Potenzial.
Ist der Aufstieg in die HLA MEISTERLIGA euer Saisonziel?
Der Aufstieg ist ganz klar unser Saisonziel. Das war auch in den vergangenen Jahren schon so, aber damals hat es nicht ganz gereicht – einerseits, weil es stärkere Mannschaften gab, andererseits, weil wir in einigen Spielen nicht unsere beste Leistung gezeigt haben.
Ihr seid aktuell Tabellenführer der HLA CHALLENGE und habt vier Punkte Vorsprung – wie geht ihr mit dieser Rolle um?
Ich denke, wir gehen sehr gut mit der Situation um. Wir sind gerne Erster – das ist eine neue Rolle für uns, nachdem wir in den letzten Jahren meist die Jäger waren. Jetzt sind wir die Gejagten, aber genau dafür arbeitet man ja.
Ein Vier-Punkte-Vorsprung ist zwar ordentlich, aber kein Ruhekissen. Ich glaube, die anderen Teams schauen gar nicht so sehr auf unseren Vorsprung, sondern eher darauf, wie ihre direkten Konkurrenten gegen uns abschneiden. Viele, die hinter uns stehen, hoffen wahrscheinlich, dass wir gegen ihre Rivalen keine Punkte liegen lassen – insofern haben wir im Moment einige „Fans“ in der Liga.
Du bist seit dieser Saison auch Coach des Nachwuchs-Nationalteams – wie gestaltet sich die Balance zwischen Vereins- und Teamchefrolle?
Im Moment ist meine Aufgabe eher organisatorisch geprägt. Wir hatten bereits ein erstes Sichtungstraining, das nächste findet am Sonntag in Hohenems statt. Danach geht es darum, einen ersten Kader zusammenzustellen.
Noch ist eine Doppelfunktion-light, und die Balance liegt natürlich mehr an der Arbeit mit den Falken. Es ist aber eine tolle Herausforderung. Man sieht, wie viel Potenzial im österreichischen Handball steckt. Jetzt gilt es, gemeinsam – also wir als Trainerteam, die Vereine und die Vereinstrainer – gut mit den Spieler/innen zu arbeiten und gemeinsam etwas Nachhaltiges für die Zukunft aufzubauen.























































