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Noch vor geraumer Zeit galt Handball als Nischensport, der nur selten den Weg ins Rampenlicht fand. Mittlerweile erfreut sich die körperbetonte Sportart in ganz Europa großer Beliebtheit. Trotz der steigenden Aufmerksamkeit steht Handball noch immer im Schatten der Volkssportart Fußball. In Zukunft hoffen viele Handball-Fans, dass die Anhängerschaft weiter anwachsen wird. Ein Blick auf die Perspektive des Handballs ist mehr als spannend.

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Harte Zweikämpfe, temporeiches Spiel und eine mitreißende Stimmung in der Halle – Handball auf professioneller Ebene lockt immer mehr Menschen vor die heimischen Bildschirme. Auch für Sportwetten gilt Handball als besonders attraktiv. Im Alltag gewinnt der Sport also zunehmend an Bedeutung. Nicht wenige sehen Handball sogar auf dem Weg, in Zukunft Fußball als beliebteste Volkssportart abzulösen.

Die beliebtesten Sportarten
Vom Olympischen Sportbund wird jedes Jahr eine Statistik erstellt, die alle Mitgliederzahlen von Vereinen und Verbänden erfasst. Mit mehr als sieben Millionen Mitgliedern führt Fußball die Liste der beliebtesten Sportarten an. Mit knapp fünf Millionen Sportlern folgt Turnen. Den dritten Rang teilen sich Tennis- und Schützenvereine mit jeweils mehr als 1,2 Millionen Mitgliedern. Immerhin noch mehr als eine Million Mitglieder verzeichnen die beliebten Alpenvereine, die sowohl Wandern und Klettern als auch Ski fahren anbieten.

Mit über 800.000 Mitgliedern folgen die Leichtathletik-Vereine. Erst auf dem siebten Rang folgt Handball. Über 750.000 Vereins-Handballer haben die Sportart schon jetzt für sich entdeckt. Darunter werden noch Sportarten wie Reiten, Golfen oder Schwimmen aufgelistet. Weder Tischtennis noch Volleyball finden hier eine Erwähnung, obwohl beide Sportarten als ziemlich beliebt gelten.

Handball im Überblick: Auf dem Weg zur Volkssportart?
So wird deutlich, dass sich Handball schon heute großer Beliebtheit erfreut. Mittlerweile gehören mehr als 750.000 Mitglieder zum größten Handballverband der Welt. Es finden sich mehr als 4.000 Vereine, die sich auf insgesamt 21.000 Mannschaften aufteilen. So gilt Handball schon heute als beliebtester Hallensport des Landes.

Die lange Erfolgsgeschichte des Handballs reicht mehr als 100 Jahre zurück. Begonnen wurde die Ballsportart unter freiem Himmel und auf Großfeld. Mittlerweile hat sich das Spiel in die Halle und auf ein kleineres Spielfeld verlagert. Handball gilt als besonders vielfältige Sportart und begeistert sowohl alle Geschlechter als auch alle Alters- und Fähigkeitsstufen.

Trotzdem stellt Fußball europaweit die mit Abstand beliebteste Sportart dar. Auch in Zukunft wird sich daran wohl wenig ändern. Zu groß ist auch die mediale Aufmerksamkeit auf Informationen rund um die Sportart mit dem Ball am Fuß. Vor allem bei Welt- und Europameisterschaften hat es Handball dennoch geschafft, sich als Sportart ins globale Rampenlicht zu rücken. Auch nationale Ligen profitieren von dieser zunehmenden Aufmerksamkeit. Erkennbar ist dies sowohl an den Zuschauerzahlen in der Halle als auch an den Einschaltquoten im Fernsehen.

Besonderheiten der Sportart Handball
Gerne wird Handball mit Fußball verglichen. Natürlich gibt es eine Reihe von Gemeinsamkeiten, die erahnen lassen, warum sich gerade diese beiden Sportarten so großer Beliebtheit erfreuen. Als wohl größte Gemeinsamkeit gilt, dass sowohl Handball als auch Fußball davon handelt, mit einem Ball Tore zu erzielen. Abgesehen davon lassen sich allerdings auch zahlreiche Unterschiede finden:

Regeln & optische Merkmale
Auffällig sind natürlich erst einmal optische und regeltechnische Unterschiede. Auf den ersten Blick fällt sofort auf, dass sich die Spielfelder der beiden Sportarten deutlich unterscheiden. Handball wird in der Halle, auf Linoleumboden und mit Grund-, Tor-, Freiwurf- und Torraumlinie gespielt.

Außerdem wird Handball mit einer Spielzeit von 60 Minuten gespielt. Ein Fußballspiel dagegen dauert 90 Minuten. Auch in Sachen Regeln lassen sich große Unterschiede feststellen. Doch ein triftiger Grund für die übermäßige Beliebtheit des Fußballs ist schwer festzumachen. Vielmehr zeigen sich bei genauem Vergleich viele Aspekte, die Handball deutlich attraktiver darstellen, als die Konkurrenz Fußball.

Eigenschaften des Spiels
So begeistert viele Fans und Zuschauer beim Handball vor allem das Tempo des Spiels. Fußball dagegen wirkt deutlich langsamer. Im Handball sorgt das Regelwerk dafür, dass Mannschaften schnell zum Abschluss kommen müssen. Dementsprechend fallen automatisch mehr Tore. Fans kommen öfter in den Geschmack zu Jubeln und müssen kein torloses und langweiliges 0:0-Unentschieden wie im Fußball fürchten. Hier geht es in der Regel stetig hin und her. Auf beiden Seiten fallen zahlreiche Tore. So werden im Schnitt knapp 50 Tore während eines Handballspiels erzielt. In der Regel macht die Aktivität beider Mannschaften die Partien bis zum Spielende spannend.

Sorgt eine Differenz von zwei bis drei Toren im Fußball in der Regel schon für eine Entscheidung, können solche Führungen oder Rückstände im Handball schnell wieder ausgeglichen werden. Innerhalb von Minuten kann sich eine Partie vollständig drehen. Der damit einhergehende Nervenkitzel macht Handball zum Lieblingssport vieler Menschen. Darüber hinaus sorgt die Halle für eine ganz besondere Atmosphäre. Hier lässt sich auch mit einer kleineren Zuschauerzahl schnell ein echter Hexenkessel auf die Beine stellen. Der geschlossene Raum verstärkt die Anfeuerungen der Fans und sorgt für eine fesselnde Stimmung rund um das Spiel auf dem Feld. Nicht zuletzt gilt Handball als Sport, wo das unbeliebte Spiel auf Zeit nicht stattfindet.

So ist vor allem Fußball dafür bekannt, dass führende Mannschaften sich auf das defensive Spiel konzentrieren, zahlreiche Rückpässe zum Torwart spielen und Verletzungen vortäuschen, um Zeit von der Uhr zu nehmen und den Gegner nicht in Ballbesitz kommen zu lassen. Im Handball sind solche Methoden nicht möglich. Hier werden jegliche Spiele auf Zeit sofort geahndet. Die Mannschaft im Ballbesitz muss immer Initiative zeigen, sonst droht ihnen eine Bestrafung für das Zeitspiel durch den Schiedsrichter, woraufhin der Gegner in Ballbesitz gelangt.

Handball auf dem Vormarsch
Kein Wunder also, dass Handball sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Die Sportart lebt vom Tempo, der Dramatik und großer Spannung. Ideale Voraussetzungen, um interessierte Menschen in den eigenen Bann zu ziehen. Die Konkurrenz heißt allerdings Fußball. Mit Blick auf die Zukunft ist realistischerweise nicht davon auszugehen, dass Handball die Beliebtheitsrate von Fußball erlangen kann.

Das liegt überhaupt nicht an der Attraktivität der Sportart. Vielmehr ist im Fußball so viel Geld im Umlauf, dass dieser Vorsprung vom Handball nur schwer aufzuholen ist. Trotzdem kann sich Handball über eine tolle Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten freuen. Sowohl im Profi- als auch im Amateur-Bereich wächst die internationale Aufmerksamkeit. Nicht unwahrscheinlich, dass sich das Handball-Fieber in Zukunft noch weiter ausbreitet.

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