fenster.com Kopf der Woche ist Ivan Martinovic

Ivan Martinović begann seine Handballkarriere beim HC FIVERS WAT Margareten, wo er sich schnell als vielversprechendes Talent etablierte. Mit den Wienern gewann er mehrfach den ÖHB-Cup und holte 2016 den österreichischen Meistertitel. Nach seiner Zeit in der HLA führte sein Weg in die deutsche Bundesliga, wo er sich als torgefährlicher Rückraumspieler einen Namen machte.

Bei der Weltmeisterschaft 2025 spielte Martinović eine Schlüsselrolle für Kroatien und führte sein Team mit 41 Toren zur Silbermedaille. Für seine starken Leistungen wurde er ins All-Star-Team gewählt. Nach dem Rücktritt von Domagoj Duvnjak übernahm er die Kapitänsbinde der kroatischen Nationalmannschaft.

Im Interview spricht Martinović über seine Anfänge in der HLA und über den Vizeweltmeistertitel mit Kroatien:

Glückwunsch zur Silbermedaille! Wie fühlt es sich an, mit Kroatien diesen Erfolg gefeiert zu haben, und was waren für dich die prägendsten Momente des Turniers?
Vielen Dank für die Glückwünsche – für uns ist das natürlich ein Riesenerfolg. Es fühlt sich immer noch surreal an, was wir da alles erlebt haben. Für mich war es definitiv das schönste Turnier, das ich bisher gespielt habe.

Das Gefühl, was wir da erreicht haben, ist noch immer unbeschreiblich. Es war schon immer mein Traum, mit dem Nationalteam eine Medaille zu gewinnen. Am Ende hat nur noch die Goldmedaille gefehlt – aber trotzdem, was für ein Turnier!

Ich glaube, das bleibt mir für immer in Erinnerung. Vor allem auch dieser Empfang, den wir in Zagreb bekommen haben. Ich glaube, kein anderes Land auf der Welt hätte so etwas für uns organisiert. Über 100.000 Leute waren da, und wir haben alle zusammen die Medaille gefeiert – mit bekannten Sängern auf der Bühne und einer riesigen Show. Wie gesagt, es war unglaublich emotional und einfach wunderschön.

Für mich war einer der prägendsten Momente der Sieg gegen Island, denn das war der erste entscheidende Schritt für unsere Qualifikation fürs Viertelfinale. Ich glaube, es war eines unserer besten Spiele in diesem Turnier. Wir standen unter immensem Druck, da wir mit sechs Toren Unterschied gewinnen mussten. Die Halle hat dabei regelrecht gebebt. Wir waren alle extrem motiviert, und von Anfang bis Ende hat einfach alles gepasst. Nach diesem Spiel haben wir immer mehr Selbstvertrauen getankt – bis hin zum Finale. Deshalb war es eines der wichtigsten Spiele unseres Turniers.

 

Mit 41 Toren und der Wahl ins All-Star-Team hast du eine herausragende Weltmeisterschaft gespielt. Was hat diesmal besonders gut funktioniert, und was war für euch anders als bei den Turnieren (EM und Olympia) im letzten Jahr?
Ich glaube, für uns alle war es entscheidend, dass wir zu Hause vor unseren eigenen Fans spielen durften. Wenn man als Spieler so eine Atmosphäre erlebt, weiß man einfach, dass jeder noch einmal 10 bis 20 Prozent mehr gibt.

Egal, wie viele Schmerzen jemand hat oder in welcher Situation wir uns im Spiel befinden – jeder von uns hat in jedem Moment sein Bestes gegeben, von der ersten Sekunde an.

Was dieses Mal besonders gut funktioniert hat, war, dass wir von Beginn der Vorbereitung an eine geschlossene Einheit waren. Wir waren wie eine große Familie und während der gesamten WM auch ein Stück weit isoliert. Unser Team war in einem kleineren Hotel untergebracht, das wir komplett für uns hatten.

Dort haben wir einen Monat lang zusammengelebt und jeden Tag genossen. Wir hatten viel Spaß, wussten, wie wir unsere Zeit sinnvoll nutzen – sei es beim Kaffeetrinken oder bei kleinen Spielen. Auch die Trainings haben wir immer gemeinsam und gut vorbereitet.

Unser Coach Dago hat für uns das Wichtigste zusammengefasst. Er kannte jedes Detail und wusste genau, wie wir gegen unsere Gegner spielen müssen, was uns taktisch enorm geholfen hat.

Natürlich hatten wir alle auch eine besondere Motivation im Hinterkopf, da Duvnjak und Karacic ihre Karriere im Nationalteam beenden. Das war für uns extrem emotional und ein zusätzlicher Ansporn. Wir wollten für die beiden jedes Spiel gewinnen – und vor allem eine Medaille holen, damit sie sich gebührend vom Nationalteam verabschieden können.

Du hast deine ersten großen Erfolge mit den FIVERS in der HLA gefeiert und dort den Grundstein für deine Karriere gelegt. Welche Erinnerungen verbindest du mit dieser Zeit?
Ich verbinde vor allem damit, dass ich dort das Handballspielen gelernt habe. Dort wurde der Grundstein für meine Handballkarriere gelegt, dort hat für mich alles begonnen. Ich bin dort aufgewachsen und verbinde damit viele ehemalige Mitspieler und Trainer – besonders auch Sandra (anm. Sandra Zapletal die Jugendleiterin der FIVERS), mit der ich noch immer sehr viel Kontakt habe. Selbst während der WM hat sie mir oft geschrieben. Ich freue mich immer, wenn ich in die Hollgasse komme, mir Spiele anschaue, meinen Bruder sehe und alte Teamkollegen treffe. Das weckt viele Erinnerungen, und es ist jedes Mal schön, wieder dort zu sein. Natürlich denke ich auch an die Titel, die wir gemeinsam gewonnen haben. Es gibt eigentlich nur wunderschöne Momente, die ich dort immer sehr genossen habe.

Hätte dir am Anfang deiner Karriere jemand gesagt welche Richtung sie nehmen wird, was hättest du dieser Person gesagt?
Ich würde sagen, dass man als Kind nur davon hätte träumen können. Gleichzeitig habe ich in meiner ganzen Karriere sehr viel dafür getan, oft den schwierigeren Weg gewählt und enorm viel Zeit investiert – mit Disziplin, harter Arbeit und Entschlossenheit. Schritt für Schritt bin ich meinem Ziel immer näher gekommen. Umso schöner ist es jetzt, dass es Wirklichkeit geworden ist und ich diesen Erfolg erleben darf.

 

 

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