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Tabellenführer Sportunion Handball Leoben wankte, fiel aber beim 35:36 gegen Koppensteiner WAT Fünfhaus in Wien dann doch nicht. Mit einer sehenswerten, torreichen Partie wurde die HLA-CHALLENGE-Runde am Nationalfeiertag in der Sporthalle Tellgasse in Fünfhaus abgeschlossen.

Koppensteiner WAT Fünfhaus reichte die bisher beste Saisonleistung als Liganeuling und bisheriger Tabellensechster am Ende nicht für zumindest ein Remis gegen das steirische Topteam. Der Siegestreffer für die Mannschaft aus Leoben fiel erst drei Sekunden vor dem Ende. Den Ausschlag gab die Ausgebufftheit des steirischen Teams, das mit Marek Kovacech und dessen linker Pranke nicht nur den besten Spieler ihres Teams, sondern einen sicheren Schützen von neun Metern hatte.

Leader Sportunion Leoben baute mit dem Auswärtserfolg in Wien den Vorsprung in der HLA CHALLENGE auf Union Sparkasse Korneuburg und HC Fivers WAT Magareten FT aus. Koppensteiner WAT Fünfhaus liegt weiter auf dem sechsten Tabellenplatz.

Der Thriller am Dienstagabend stellte jedenfalls jeden „Tatort“ in den Schatten. In Halbzeit eins setzte sich das Auf und Ab von Fünfhaus in der bisherigen Saison fort. Die Wiener blieben dank Tormann Alex Kirchknopf, der nach der Partie als bester Fünfhauser Spieler ausgezeichnet wurde, aber einigermaßen dran. Leoben nützte mit viel Tempo aber Fehler der Gastgeber in dieser Phase jeweils eiskalt aus, allen voran Wurfkanone Kovacech. Der 7:6-Führung von Fünfhaus durch Kreisläufer Lenny Fetz folgte eine Schwächephase von Fünfhaus, in der die Steirer auf 9:14 davonzogen. Bei Leoben zog dabei Mathias Nikolic meist die Fäden gut im Aufbau.

Nach 25 Minuten und einem Timeout fingen sich die Fünfhauser Spieler gegenseitig wieder. Bezeichnend für das Spiel war die Schlussphase in Halbzeit eins. Kaum hatte sich Fünfhaus auf 13:14 herangekämpft und knapp vor der Pausensirene den Ausgleich auf der Wurfhand, nützte Leoben den Gegenstoß gnadenlos zur 13:15-Pausenführung auswärts.

In der zweiten Halbzeit entwickelte sich endgültig ein offener Schlagabtausch, zuerst jeweils mit Fünfhaus am Drücker. Die Stärke der Gastgeber neben viel Leidenschaft war, dass praktisch alle Spieler zu der guten Leistung beitragen. Bei Leoben kamen jetzt die schnellen Flügel wie Dennis Stolz mit Toren besser zur Geltung. Ziura versuchte selbst als Spieler Ruhe ins Spiel des Tabellenführers zu bringen. Bei Fünfhaus blühte am Flügel Severin Lampert nach schwächeren Spielen regelrecht auf, am Kreis bot sein Vorarlberger Landsmann Lenny Fetz die bisher beste Leistung im Fünfhauser Dress.

Bei 25:23 begann man auch Nervosität bei der routinierten Mannschaft von Leoben zu merken, aber die Steirer blieben in Tuchfühlung. Ein vergebener Siebenmeter in Minute 58 besiegelte das Schicksal für Fünfhaus an diesem Feiertagsabend, als Leoben schon 33:35 voran lag. Aber Fünfhaus bäumte sich noch einmal auf, Flügel Jan Amberger traf 40 Sekunden vor dem Ende zum 35:35. Die Abgezockheit, die der Tabellenführer neben der Talenteschau der Flügelspieler in der knappen Partie schon gezeigt hatte, gab dann beim Siegestor zum 35:36 erneut den Ausschlag. Die Erleichterung über dieser Erfolg war den Leobener Spielern aber ins Gesicht geschrieben.

Spielertrainer Vytas Ziura war nach den 60 Minuten durchaus „happy“ über den vollen Erfolg. Allerdings beklagte er, dass der Kader etwas ausgedünnt gewesen sei, weshalb man 35 Tore bekommen habe. Zugleich lobte er die „superkämpferische Leistung“ von Fünfhaus.

Fünfhaus-Trainer Roland Eberl brachte es auf den prägnanten knappen Nenner: „60 Minuten super gekämpft, aber kein Happyend. Eine Unentschieden wäre gerecht gewesen.“ Letztlich habe die Routine für Leoben den Ausschlag gegeben.
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