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Am Dienstag hieß es für Österreichs Handball Männer-Nationalteam „Willkommen in Portugal“. Auf der iberischen Halbinsel beginnt für das Team der Jänner-Trainingslehrgang. Zudem stehen zwei Testspiele gegen Portugal am 5. und 7. Jänner auf dem Programm. Dem Ruf des amtierenden Europameisters Deutschland ist ebenfalls sehr gerne gefolgt und trifft am 9. Jänner in Kassel auf die deutsche Auswahl. Zum Abschluss empfängt man in der Südstadt vom 12. – 14. Jänner zum Dreinationenturnier Tschechien und die Schweiz. Teamchef Patrekur Jóhannesson bereitet seine Mannen in den kommenden Tagen und Testspielen intensiv auf die EM-Qualispiele im Mai gegen Spanien vor, muss allerdings auf Kapitän Max Hermann, Nikola Marinovic und Robert Weber verzichten.

„Der Jänner ist sehr wichtig für uns. Wir haben viel Zeit miteinander, spielen und üben gegen richtig starke Gegner“, freut sich Jóhannesson auf die kommenden Tage mit dem Team. Die letzten beiden EM-Qualispiele gegen Bosnien-Herzegowina und Finnland hat der Teamchef nochmals aufgearbeitet und analysiert. Der Fahrplan für den Trainingslehrgang steht damit fest: „Für mich steht im Fokus, die guten Dinge aus dem Spiel gegen Bosnien-Herzegowina weiter zu verbessern.“

Jóhannesson ist sich bewusst, dass dieser Trainingslehrgang mit insgesamt fünf Spielen sehr intensiv wird: „Ich muss im Training viel Fingerspitzengefühl zeigen um die Spieler nicht zu überfordern. Wir haben fünf Spiele vor uns, da müssen wir auf die Belastung achten, vielleicht auch mal weniger trainieren. Da heißt es die Körpersprache gut lesen und viel mit den Spielern reden.“

Einen Unterschied zwischen einem Qualispiel und einem Testspiel macht das Team dabei nicht. Man geht mit der gleichen Motivation an die Sache ran. Für Jóhannesson und den gesamten Trainerstab heißt das kaum Schlaf: „Ich werde, wie sonst auch, die Spiele sofort analysieren. Die Testspiele sind für uns genauso wichtig wie ein Qualispiel.“

Leider stehen ihm dafür allerdings ein paar Spieler nicht zur Verfügung. Kapitän Max Hermann (Schulter) und Torwart Nikola Marinovic (Fuß) fallen verletzungsbedingt aus. Beide sind jedoch zuversichtlich im Mai gegen Spanien wieder dabei zu sein. Eine kleine Verschnaufpause wird Robert Weber gegönnt, der in den vergangenen Jahren sowohl im Verein, als auch im Nationalteam immer dabei war. Raul Santos hat sich noch rechtzeitig für den Jänner-Lehrgang fit gemeldet, reist allerdings am 9. Jänner nach dem Freundschaftsspiel gegen Deutschland zu seinem Verein THW Kiel.

Patrekur Jóhannesson nimmt die Situation wie gewohnt professionell hin: „Als Trainer willst du immer, dass alle Spieler fit sind, nur leider ist das nicht immer der Fall. Ich nehme es wie es ist. Wir haben nicht die größte Breite, aber wir arbeiten zielstrebig mit den Spielern die wir haben. Durch den Ausfall von Max Hermann, Nikola Marinovic und Robert Weber erhalten andere mehr Spielanteile. Ich weiß auch heute noch nicht welche Spieler mir für die Qualispiele gegen Spanien im Mai zur Verfügung stehen.“

Mit Portugal auf Augenhöhe, gegen Deutschland klarer Außenseiter

Donnerstagabend steht für Österreich das erste freundschaftliche Länderspiel gegen Portugal an, Samstagnachmittag trifft man ein zweites Mal auf die portugiesische Auswahl. Die Iberer sieht Jóhannesson auf Augenhöhe mit Österreich: „Es ist enger geworden. Sie haben gute Spieler, einen starken Torwart, sind körperlich stark, haben große Kreisläufer und zwei starke Linkshänder. Ich habe sie bereits genau analysiert und es ist gut für uns gegen sie zu spielen.“

Taktisch wird der Isländer nicht viel verändern, legt den Fokus klar auf sein eigenes Team und nicht auf den Gegner. Das Fehlen von Max Hermann beschäftigt ihn dabei allerdings: „Ich denke in erster Linie an uns und werde unser System spielen. Es ist natürlich schwierig, dass Max Hermann nicht dabei ist, dadurch bin ich möglicherweise gezwungen ein wenig umzustellen.“

Gegen Bosnien-Herzegowina präsentierte sich Österreich in der Abwehr mit einer 6:0-Deckung fast unüberwindbar. Auch das 3:2:1-System gegen Finnland hat phasenweise sehr gut funktioniert. Somit kann Jóhannesson auch wieder auf Variation setzen und die Gegner überraschen, bzw. aus dem Konzept bringen.

Für Deutschland ist Österreich am 9. Jänner der letzte Testspielgegner bevor für den amtierenden Europameister die WM startet. Deutschlands Teamchef Dagur Sigurdsson hat dafür persönlich mit Patrekur Jóhannesson gesprochen: „Er hat mich gefragt, ob wir gegen sie spielen wollen. Klar sag ich da nicht Nein.“

Das letzte Aufeinandertreffen am 3. April 2016 entschied Deutschland klar mit 26:20 für sich. Unsere Nachbarn gehen auch am kommenden Montag als klarer Favorit in die Partie, Jóhannesson: „Sie haben allein eine große Auswahl von Spielern die zwei Meter groß sind. Ich möchte zeigen, dass wir weiter sind als vor einem Jahr.“

Die Statistik spricht jedenfalls klar für Deutschland. In 21 Begegnungen musste sich Österreich 18 Mal geschlagen geben, spielte einmal Unentschieden und verließ zweimal als Sieger das Feld. Der letzte Sieg stammt aus 2014 als man Deutschland in Dortmund im Rahmen eines 4-Nationen-Turniers mit 29:28 besiegte.
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